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Geigenbau von A bis Z

Der Kinnhalter ist ein meist aus lackiertem Ebenholz gefertigter und unterschiedlich konkaver Aufsatz bei Violinen und Violen, der es dem Spieler erlaubt, das Instrument mittels Kinn- und Schulterdruck sicher und bequem zu halten, ohne dass die Klangentfaltung durch Berühren der Decke des Instruments beeinträchtigt wird. Der Kinnhalter wird an der Oberseite des Instruments, meist nach links zum Saitenhalter versetzt, mittels einer Zugfeder- oder Hülsenschraubvorrichtung angebracht und heute in der Regel in Kombination mit einer Schulterstütze verwendet.

Aufgrund der individuellen Ausformung des menschlichen Kinns und Kieferknochens werden unterschiedlich geformte, sehr flache bis stark vertiefte Formen eingesetzt.

Louis Spohr erfand den Kinnhalter ca. 1820, hauptsächlich um den Klang der Instrumente zu verbessern. Schweißspuren belegen, dass die Musiker zu der Zeit ihr Kinn frei auflegten oder sich mit Tüchern oder Kissen behalfen, die sie über Zarge und knapp über Decke und Boden der Instrumente legten. Dadurch wurde der Klang jedoch stumpf. Kinnhalter berühren durch ihre seitliche Befestigung am Scheitel der Zarge weder Decke noch Boden des Instruments, sodass sich der Klang frei entfalten kann.

Mit Klang (von mittelhochdt.: klanc) werden bestimmte komplexe regelmäßige Schallereignisse bezeichnet. Insbesondere die physikalische Akustik und die Musik verwenden dabei unterschiedliche Definitionen. Was in der Akustik als Klang bezeichnet wird, entspricht ungefähr dem musikalischen Begriff Ton. Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet „Klang“ außerdem das Phänomen unterschiedlicher Charakteristika eines Schallereignisses, z. B. beim „Klang einer Stimme“

Kolophonium (englisch rosin) ist ein gelbes bis braunschwarzes aus Baumharz gewonnenes Produkt mit muscheligem Bruch und Glasglanz.

Herstellung
Es ist der Destillationsrückstand eines natürlichen Harzes, das aus dem Balsam oder aus Wurzelstöcken (Stubben) von Nadelhölzern, meistens Kiefern, Fichten und Tannen (Koniferen) bzw. dem bei der Papierherstellung gewonnenen Tallöl hergestellt wird.

Siehe auch: Pecherei
Kolophonium entsteht ferner bei der Verarbeitung fossiler Harze, insbesondere des Baltischen Bernsteins. Bei diesem Prozess entstehen ferner Bernsteinöl und Bernsteinsäure. Etwa 60 % der Ausgangsmasse verbleiben als Kolophonium, das zumeist in der Lackherstellung verwendet wird. In der Zeit von 1950 bis 1970 produzierte allein das Kaliningrader Bernsteinkombinat aus dem bei Jantarny im Tagebau geförderten Baltischen Bernstein durchschnittlich 150 Tonnen Kolophonium jährlich.[6] Gelegentlich wird Kolophonium an Stränden der Nord- und Ostsee gefunden. Es handelt sich zumeist um Reste der Fracht gesunkener Schiffe oder in Stürmen verlorengegangener Schiffsladungen, überwiegend aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Diese Stücke werden leicht mit Bernstein (in diesem Fall der Varietät Gedanit) oder Kopal verwechselt.

Durch Wasserdampfdestillation wird das Harz in zwei Komponenten aufgetrennt: in das mit Wasserdampf flüchtige Terpentinöl und in den nichtflüchtigen Rückstand Kolophonium. In den Handel gelangt Kolophonium schließlich in Form von Klumpen, Flocken od. als Pulver.

Wird Kolophonium über 120 °C erhitzt, entstehen leichte; bei ca. 150 °C–170 °C (Harzessenz, Pinol Harzspiritus), dann Blondöl, Blau-, Grün- und Rotöl sowie schwere Öle; über 360 °C, (Harzöle, Harzstocköl, Dicköle), der Destillationsrückstand ist Harzpech, Kolophonium-Pech (Schmiedepech, Brauerpech).

Auch werden verschiedene Derivate hergestellt: Hydriertes, dehydriertes, gehärtetes (Calcium-, Magnesium- und Zinksalze der Harzsäuren, so genannte Resinate), polymerisiertes und maleinisiertes sowie verestertes und disproportioniertes Kolophonium für die Lack- und Klebstoffindustrie sowie Natrium- und Kaliumresinate als Emulgatoren und für die Leimung bei der Papierherstellung