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Bild am Sonntag - März 1997

Bild am Sonntag - März 1997


Hier hängt der Himmel voller Geigen

Mittenwald - auf zur Fiedel-Olympiade

Von ANDRÉ LAMBERZ

In Mittenwald - 912 Meter hoch, zwischen Karwendel- und Wettersteingebirge, zwischen Fichtenwäldern und Bergwiesen - hängt Deutschlands Himmel seit über 300 Jahren voller Geigen. Am vollsten vom 16. bis 24. Mai. Dann feiert der Ort, wie alle vier Jahre, mit etwa 10000 Gästen die klingende Fiedel-Olympiade. Dabei werden die besten Instrumentenbauer der Welt ermittelt. 1663 zog der berühmte Sohn der Stadt Mittenwald, Matthias Klotz, nach Italien, um 20 Jahre später als Geigenbaumeister in das Tal der oberen Isar zurückzukehren. Er machte den Ort zum Geigenbauzentrum. Klar, daß Mittenwald die jahrhundertealte Geigenbautradition für sich auch touristisch nutzt. Wer mit der Crème des Streichinstrumentenbaus fachsimpeln möchte, ist ebenso willkommen wie interessierte Laien, die sich über Geschichte und Handwerkskunst informieren oder den Konzerten lauschen wollen. (Preise: 10-25 DM)

Aber auch sonst hat Mittenwald 'ne Menge zu bieten: Die Landschaft am Karwendel- und Wettersteingebirge lädt zu Spaziergängen oder Radtouren (Leihräder ab 12 DM pro Tag bei Fahrrad Frank) ein. Besonders beliebt: mit der Gondelbahn (28 DM) auf 2300 Meter Höhe ins Karwendelmassiv. Hotelangebot: 1 Woche DZ mit Ü/F zwischen 850 und 890 Mark. In Pensionen ca. 35 Mark pro Tag/Person. Info: Kurverwaltung Mittenwald, Tel. 08823/33981, Fax 08823/2701.

Meisterstunde Die Handarbeit des Instrumentenbauers entscheidet über den späteren Wert des Instruments

(Bild am Sonntag, 2. März 1997)