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Geigenbau von A bis Z

Als Adergraben bezeichnet man die Vertiefung entlang des Umrisses an Geigendecke und -Boden, in welchen die Adern/Einlegespäne eingelegt werden.

Mit einem Adergrabenschneider (zwei Schneiden im Abstand der Einlage-Breite) ritzt man den Adergraben entlang des Geigenumrisses vor und schneidet

das ganze anschließend mit einem feinen, scharfen Schnitzer nach bis hin zu einer tiefe von ca. 2 mm (bei 4/4 Violine).

Mit dem Adergraben-Ausheber hebt man darauf folgend den Adergraben aus, um dort die Späne einzulegen.

Gattung von sommergrünen Bäumen und Sträuchern, die in bis zu 200 Arten über weite Teile Eurasiens und Nordamerikas verbreitet sind. Es wird vor allem als Möbelholz genutzt. Arten:

In Eurasien ist vor allem das Holz einiger hochwachsender Arten wie des Bergahorns (A. pseudoplatanus) und des Spitzahorns (A. platanoides) kommerziell relevant.

In Nordamerika sind vor allem vier Arten von Bedeutung:

  • Zucker-Ahorn (A. saccharum) und Schwarzer Ahorn (A. nigrum) als „American hard maple“ sowie
  • Rotahorn (A. rubrum) und Silberahorn (A. saccharinum) als „American soft maple“.
  • Im ostasiatischen Raum spielt der Japanische Ahorn (A. pictum) eine zentrale Rolle.
  • Weitere Arten wie der Feldahorn (A. campestre) oder der Griechische Ahorn (Acer heldreichii) haben nur eine untergeordnete oder regionale Bedeutung.
Eigenschaften:

Das Holz der Bergahorne zählt zu den wertvollen Edellaubhölzern.

Sowohl das Splint- als auch das Kernholz sind gelblich weiß bis weiß gefärbt, beim Spitzahorn eher rötlich-weiß.

Splint und Kern setzen sich daher farblich nicht oder kaum voneinander ab.

Die Jahresringe sind deutlich erkennbar, zwischen den Jahresringen sind die unregelmäßig angeordneten Poren und häufig auch

die Markstrahlen als Flecken oder Streifen deutlich erkennbar.

Das Holz besitzt eine mittlere Dichte von 623 bzw. 653 kg/m3 (Berg- bzw. Spitzahorn) und stellt damit eine mittelschwere Holzart dar.

Es ist elastisch und zäh, zugleich jedoch hart und besitzt nur ein geringes Schwindmaß. Die Biegefestigkeit ist gut.

Zum Vergleich werden in der nebenstehenden Tabelle die physikalischen Eigenschaften der als Holzlieferanten wichtigsten Ahornhölzer dargestellt.

Im Trockenen ist Ahornholz sehr gut haltbar, dies trifft vor allem bei der Verwendung im Innenausbau zu. Die Oberflächen lassen sich gut bearbeiten, leicht polieren, beizen und einfärben, auch die Behandlung mit Lacken ist problemlos. Das Holz ist zudem gut spaltbar.

Während der Trocknung neigt das Holz allerdings zur Verfärbung, daher müssen die Stämme nach der Fällung sehr schnell eingeschnitten und vertikal gelagert werden.

Verwendung

Ahornholz wird vor allem im Möbelbau und im Innenausbau verwendet.

Besonders in den 1950er- bis Mitte der 1960er-Jahre waren schlichte wie auch geriegelte Ahornfurniere ein sehr begehrtes Möbelholz.

Wegen seiner Tendenz zum relativ raschen Vergilben ist aber der Einsatz für die Außenfronten im Möbelbau stark zurückgegangen.

Heute wird es bei hochwertigen Möbeln noch für die Innenauskleidung verwendet.

Kunsttischlern dient das Ahornholz für die Herstellung feinster Möbel und Intarsienarbeiten (Einlegearbeiten).

Eine spezielle Verwendungsart des Ahorns sind aus Vollholz hergestellte Tischplatten, beispielsweise für Wirtshaustische, die traditionell unlackiert bleiben.

Für Parkettböden und den Treppenbau ist Ahorn ebenfalls gut geeignet.

Seit langem wird ausgesuchtes Berg-Ahornholz im Musikinstrumentenbau als Zier- und Resonanzholz zur Herstellung von Zupf-, Streich- und Blasinstrumenten und Schlagzeugkesseln verwendet.

Drechsler, Schnitzer und Bildhauer verwenden für ihre Arbeiten gerne das feinporige Ahornholz.

Für Haus-, Spiel und Küchengeräte, sind die Feinporigkeit und die chemischen Eigenschaften des Holzes von Bedeutung, die selbst den Kontakt mit Lebensmitteln zulassen.

Alkohol dient im Geigenbau als Lösungsmittel zur Lackherstellung oder für gewisse Polituren, in Form von Spiritus.

Um Harze in Spiritus zu lösen benötigt man einen Alkoholgehalt von mindestens 94 %.

Man unterscheidet Spiritus in zwei verschiedenen Arten: Mehanol und Ethanol

Methanol ist extrem giftig und wird häufig in der Industrie verwendet, daher verwenden wir es im Geigenbauerhandwerk nicht.

Wir verwenden ausschließlich die ungiftige Art "Ethanol", welche zwar nicht giftig, aber dennoch nicht zum verzehr geeignet ist,

da es Vergellungsmittel enthält, welche den Spiritus ungenießbar machen.

Wenn der Griff des Halses eines Instrumentes erneuert werden muss, bezeichnet man im Geigenbau diesen Reparaturvorgang Anschäfter, da hier der Wirbelkasten mit Schnecke angeschäftet wird. Gründe für diese aufwändige Reparatur können vielfältig sein, meistens ist eine Bruch des Halses der Grund, aber auch eine zu lange oder zu kurze Mensur des Halses können Ursache für einen Anschäfter sein. Für die Reparatur wird eine Ausschnitt in den Wirbelkasten eingearbeitet, in den ein Stück abgelagerter Ahorn mit höchster Passgenauigkeit eingearbeitet wird.

Ein Ast ist die krautige oder holzige Achse eines Seitensprosses der Pflanzen mit Kormus (veraltet: Kormophyten). Ein Ast kann der Achse des Grundtriebs (Stängel bzw. Stamm) oder wiederum anderen Ästen seitlich entspringen. Ein Zweig ist ein Ast samt Blättern. Umgangssprachlich wird der Begriff oft auf die holzigen Äste von Bäume reduziert. In der Holznutzung ist die Unterscheidung von Ast und Zweigwerk üblich – beziehungsweise nennt man den Zweig, wie auch die Spuren, die das Zweigwerk im Holz hinterlässt, Astholz oder „Ast“. Ast im Holz Bei dem Material Holz bezeichnet Ast als Wuchsmerkmal das Kernholz eines Astes, das bis ins Mark des Baumes führt, und daher in allen Zonen des aufgeschnitten Holzes verbleibt. Je nach Lage und Anordnung führen Äste meist zu einer Minderung der Holzqualität, da sie den Faserverlauf stören und so die physikalische Belastbarkeit des Holzes verringern. Astreinheit und Astigkeit Astreinheit ist im Allgemeinen ein Qualitätsmerkmal für Konstruktionsholz. Das entsprechende Holzstück ist frei (rein) von Ästen, insbesondere aber Astlöchern, und wird beispielsweise für Bauholz, Möbel, Türen oder Fenster verwendet. Holz mit vielen Ästen nennt man astig (bzw. ästig), das ist ein Holzfehler. Tischlerholz oder Furnier, besonders bei interessant gemaserten Holzsorten ohne Neigung zu Ausfallästen, bildet da aber eine Ausnahme: So ist zum Beispiel die Zirbelkiefer mit den typischen schwarzen Ästen, oder der Vogelaugenahorn ein gefragtes Holz. Um Astreinheit zu erreichen, werden die Bäume sehr eng gepflanzt (im Verband). Sie wachsen dann schnell in die Höhe (schießen auf) und bilden ein kurzes Zopfstück und kaum Äste am Mittelstamm. Solches Holz ist von höchster Qualität und wird als Schälholz zur Herstellung von Furnieren oder im Instrumentenbau eingesetzt. Bei besonders schönen geraden Nadelbäumen werden die unteren, meist dürren Äste entfernt. In dem Holz, das nach dieser sogenannten Wertästung am Stamm zuwächst, werden die Äststümpfe schnell und sauber überwallt und sind im Starkholz nicht an der Oberfläche. Laubbäume verlieren ihre Äste normalerweise von selbst, so dass dort normalerweise keine Wertästung stattfindet. Eine Ausnahme bildet hier die Eiche, deren Totäste viele Jahre am Baum bleiben, und die als Bauholz regional eine wichtige Rolle spielt. Um Löcher in einem Brett zu vermeiden, werden Durchfalläste in der Regel bei der Herstellung ausgebohrt und durch einen Astlochdübel ersetzt. Astrein wurde auch zu einem Wort der Jugendsprache mit positiver Konnotation.

Der Ausbuchser ist eine Reparatur des Wirbelkastens eines Instruments, bei der neue Wirbellöcher gebohrt werden.

Das ist erforderlich, wenn die bereits vorhandenen, alten Wirbellöcher durch ständige Nutzung zu weit geworden sind oder wenn ihre Position verändert werden muss.

Beim Ausbuchsen werden zuerst die Wirbellöcher durch passgenau zugeschnittene, zylinderförmige Holzstäbe verschlossen, die danach eingeleimt werden.

Im Anschluss werden die neuen Wirbellöcher gebohrt.