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Geigenbau von A bis Z

Eine Saite (von althochdeutsch seito ‚Strick‘, ‚Darmsaite‘; im 17. Jahrhundert orthografisch von Seite geschieden) ist ein dünner Strang aus Naturdarm, Pflanzenfasern, Draht, Kunststoff, Tierhaar oder anderem Material, der zum Beispiel auf ein Saiteninstrument, einen Tennis- oder Badmintonschläger gespannt wird.

Unterscheidung
Man unterscheidet bei Saiten nach:

Beschaffenheit: Naturdarm, Seide, Messing, Stahl, Kunststoff, …
Spannung oder Saitenstärke
Konfektionierung für ein Instrument: Klaviersaite, Gitarrensaite, Geigensaite, …
Bei wenig genormten Instrumenten oder Stimmungen wird zudem die Mensur (Länge der schwingenden Saite) und die Tonhöhe genannt.

Salmiak ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Halogenide“ mit der chemischen Formel NH4Cl. Es besteht aus Ammonium und Chlor im Verhältnis 1 : 1 und ist damit chemisch gesehen Ammoniumchlorid. Als Salmiakgeist wird dagegen Ammoniakwasser bezeichnet.

Salmiak kristallisiert im kubischen Kristallsystem und entwickelt nur selten kleine, kantengerundete Kristalle in Form von Deltoidalikositetraedern sowie Zwillinge mit der Oktaederfläche (111) als Zwillingsachse. Verzerrte Kristalle erscheinen zudem tetragonal. Meist findet sich das Mineral als stalaktitische, faserige oder erdige Mineral-Aggregate sowie als krustige Überzüge. In reiner Form ist Salmiak farblos und durchsichtig. Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch durchscheinend weiß sein und durch Fremdbeimengungen eine gelbliche bis bräunliche Farbe annehmen.


Etymologie und Geschichte
Die von antiken Autoren überlieferte, griechische Bezeichnung hals ammoniakos bezeichnete nicht den Salmiak, sondern beschrieb ein Steinsalz aus Ägypten (aus der Umgebung eines Jupiter-Ammon-Tempels). Der Ursprung des schon im Mittelalter fälschlich als „sal ammoniacum“ wiedergegeben Wortes für Salmiak liegt jedoch wahrscheinlich im lateinischen Ausdruck sal armoniacum (richtiger sal armeniacum) bzw. griechischen hals 'armeniakón und hatte die Bedeutung „Armenisches Salz“ und weist auf in Armenien als unreines Ammoniumchlorid natürlich vorkommenden Salmiak hin.

Die Verbindung Chlorammonium wurde erstmals 1546 durch Georgius Agricola beschrieben und als Salammoniac bezeichnet. Er bezog sich dabei allerdings auf synthetisch erzeugtes NH4Cl, das im Orient aus Tiermist hergestellt bzw. aus gefaultem Urin und Kochsalz gewonnen wurde. Die synthetische Herstellung von Salmiak war nachweislich mindestens seit der Zeit um 1100 bekannt.

Das aus sal armoniacum entstandene Wort Salmiak wurde erst um 1700 gebräuchlich. Zuvor wurden in deutschsprachigen Texten meist die Formen salmiax oder salarmiax verwendet.

Eine erste Erwähnung von natürlich gewachsenem Salmiak findet sich in der 1758 von dem Sankt Petersburger Apotheker Johann Georg Models verfassten Abhandlung „Versuche und Gedanken über ein natürliches und gewachsenes Salmiak“. Als erste Fundorte für natürlichen Salmiak gelten die Vulkane Ätna und Vesuv in Italien, wo sich das Mineral an den Austrittsstellen vulkanischer Gase niederschlägt. Die natürliche Entstehung von Salmiak wurde 1809 durch Leopold von Buch bestätigt. Er beobachtete am Vesuv die Abkühlung eines Lavastroms, der sich innerhalb von wenigen Stunden mit einer dicken, weißen Kruste aus Salmiak bedeckte.

Verwendung
Bekannt ist Salmiak unter anderem durch seine Verwendung in Salmiak-Lakritz bzw. Salmiakpastillen. Daneben dient das Mineral oder besser sein synthetisches Pendant auch zur Herstellung von Kältemischungen sowie in der Färberei und Gerberei (siehe auch Ammoniumchlorid#Verwendung).

Samt, altertümlich auch Sammet (von griechisch ἑξάμιτος (hexamitos), „sechsfädig“) ist ein Gewebe mit einem darüberliegenden, eingearbeiteten Fadenflor. Die geschichtliche Entwicklung des Samtes war immer eng mit der Seidenweberei verbunden, zu Beginn insbesondere mit dem mittelalterlichen Samit, einem mehrfarbigen, gemusterten Seidengewebe ohne Flor.

Eigenschaften
Samt unterscheidet sich von Velours und Plüsch in der Länge des Flors. Beim Samt ist er am kürzesten (maximal zwei bis drei Millimeter lang), daher fühlt sich Samt sanft, doch von diesen dreien relativ am härtesten an. Durch den Flor bedingt hat Samt eine Strichrichtung, die bewirkt, dass der Stoff mit dem Strich oder gegen den Strich unterschiedlich aussieht und sich anfühlt. Die Strichrichtung muss daher bei der Verarbeitung beachtet werden.

Pannesamt (oder Spiegelsamt) ist ein glänzender, spiegelnder Samt. Er erhält seine Optik durch Flachpressen oder Flachbügeln („pannieren“) in beliebigen Mustern. Verwendet wird Pannesamt für Damenoberbekleidung, Röcke, Schals oder Accessoires.

Ein Schallloch ist eine Aussparung jeglicher Form in einem Resonanzkörper zur Erhöhung der Lautstärke des Instruments: Die Resonanz im Inneren des Korpus wird über die Schalllöcher nach außen abgestrahlt. Die Größe, Form und Lage des Schallloches ist sehr bedeutend für den Klang des Instrumentes.

Schildpatt (auch Bissa, Schildkrot, von nordd./niederl. Schildpadde für Schildkröte[1]) ist ein biogenes Material, das aus den flachen Hornschuppen (Scuta) des Rückenschildes (Carapax) von drei Arten von Meeresschildkröten gewonnen werden kann.

Herkunft
Die Zeichnung und damit die Qualität des Schildpatts hängen von der Schildkrötenart und der geographischen Herkunft der Tiere ab. Hellgelbes Schildpatt mit einer braunen bis schwarzen Zeichnung kommt zum Beispiel vorwiegend aus Ostindien. Helles rotbraunes Schildpatt mit einer dunklen rotbraunen Zeichnung stammt dagegen von der ägyptischen Schildkröte. Amerikanisches Schildpatt ist meist rot-fleckig. Einfarbige helle Platten (blindes Schildpatt) sind dagegen eine Rarität.

Der Carapax der ihres Fleisches wegen gejagten Suppenschildkröte (Chelonia mydas) wurde wegen ihrer geringen Dicke nur für die Herstellung von Laternen verwendet. Die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) und die Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata) haben dagegen Hornplatten, die klar durchscheinend und buntfarbig (gelb, rot, braun, schwarz) geflammt oder gewölkt sind. Deshalb wurden sie lediglich ihres Schildpatts wegen gefangen.

Schildpatt (ba-sig4) wurde bereits unter den Königen von Larsa aus dem persischen Golf importiert. Der Brief UET V 678 aus Ur erwähnt 30 Stücke ba-sig4. Auch die alten Ägypter verwendeten Schildpatt, Gegenstände aus Schildpatt wurden auch in nubischen Gräbern gefunden

Im 18. und 19. Jahrhundert wurde Schildpatt vorwiegend von den Bahamas, den Antillen, den Kapverdischen Inseln und aus Guyana nach Europa importiert. Die holländische Handelskompanie importierte Schildpatt aus Westindien und den Molukken und Spanien meist von den Malabarinseln. Weitere Vorkommen fand man zu der Zeit in Madagaskar, China, Neuguinea und dem Bismarckarchipel.

Das Schildpatt wurde noch in den Herkunftsregionen gewonnen und nach Europa verschifft. Dabei konnten ganze Schiffsladungen durch Wurmbefall vernichtet werden, da dieser von den langen Transportwegen und fehlender Luftzufuhr bzw. -zirkulation stark begünstigt wurde. In den europäischen Häfen – wie z.B. Marseille, Amsterdam und Hamburg – wurde das Schildpatt dann pfundweise an Händler und Kunsthandwerker verkauft.

Im Jahre 1784 kostete ein Pfund Schildpatt in Amsterdam 6 bis 15 Gulden.1895 wurden in Hamburg 9305 kg Schildpatt im Wert von 350.000 Mark verkauft.

Ein Schülerinstrument ist im Geigenbau ein Ausdruck für Instrumente von etwas einfacherer Qualität. Diese Instrumente werden in der Regel aus einfacheren Materialien von Gesellen oder Mitarbeitern unter Anleitung eines Meisters gefertigt.

Sie dienen dann oft als Einsteigerinstrument / Schülerinstrument.

Schulterstütze bezeichnet:

  • eine Halteeinrichtung bei Violinen und Bratschen

Sinfonie oder Symphonie (von griechisch σύμφωνος sýmphōnos ‚zusammenklingend‘, ‚harmonisch‘, auch ital. Sinfonia) ist eine seit Beginn des 17. Jahrhunderts gebräuchliche Bezeichnung für Instrumentalwerke von über die Jahrhunderte wechselnder Form und Besetzung, inklusive Kompositionen für Tasteninstrumente. So gebraucht etwa Bach den Terminus Sinfonie für den Eröffnungssatz seiner zweiten Partita und nennt seine dreistimmigen Inventionen „Sinfonien“.

Im 18. Jahrhundert bildete sich die klassische Form der Sinfonie aus, die bis ins 20. Jahrhundert eine dominierende Stellung im Bereich der Orchestermusik behauptete. Hierbei handelt es sich um ein aus mehreren (meist drei oder vier, seltener fünf) Sätzen bestehendes Werk für Orchester ohne Solisten. Seit der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven ist auch der Einsatz von Gesangstimmen (Solisten und/oder Chor) gebräuchlich, ohne jedoch die dominierende Funktion des Orchesters aufzugeben.

Musik des 20. und 21. Jahrhunderts
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gibt es kaum mehr einen einheitlichen Sinfoniebegriff. Es entstanden zwar – wenn auch in zunehmend geringerer Zahl – weiterhin Sinfonien, diese sind allerdings hinsichtlich Stilistik, Spieldauer und Orchesterbesetzung äußerst variabel. Eine Extremposition nehmen die kammermusikalisch besetzten Sinfonien von Darius Milhaud ein, die jeweils nur wenige Minuten dauern. Außerdem wurden Sinfonien geschrieben von Komponisten wie Sergei Prokofjew, Dmitri Schostakowitsch, Bohuslav Martinů, Nikolai Mjaskowski, Karl Amadeus Hartmann, Roger Sessions, Anton Webern, Hanns Eisler, Richard Mohaupt, Martin Scherber, Alan Hovhaness, Fritz Geißler, Friedrich Goldmann, Max Butting, Siegfried Matthus, Günter Kochan, Friedrich Schenker, Giselher Klebe, Hans Werner Henze, Wilhelm Kaiser-Lindemann, Peter Maxwell Davies, Philip Glass, Krzysztof Meyer, Krzysztof Penderecki, Allan Pettersson, Alfred Schnittke, Heinrich Sthamer, Mieczysław Weinberg oder Robert Simpson.

Ein Solist (von lat. solus allein, nur) ist ein Musiker oder Tänzer, der bei seiner Darbietung als Einzelperson hervortritt oder mit solchen Rollen betraut wird, die aufgrund ihres Schwierigkeitsgrades nur von besonders qualifizierten Personen ausgeführt werden können. Sein Solo kann unbegleitet sein oder von anderen begleitet werden.

Als Solisten können auftreten:

Sänger und Sängerinnen der klassischen Stimmlagen Sopran, Mezzosopran, Alt, Tenor, Bariton, Bass sowie Countertenor (Vokalsolisten)
Tänzer und Tänzerinnen im klassischen Ballett und modernem/zeitgenössischem Tanz, die aufgrund ihrer Qualifikation zum „Solisten“ ernannt werden.
Instrumente wie Violine (Geige), Viola, Gitarre, Trompete, Flöte, Harfe, Klavier, Orgel und andere Musikinstrumente
in der modernen Musik E-Gitarre, E-Bass, Saxophon, zeitweilig hervortretend auch Schlagzeug oder Perkussion, sowie andere Instrumente
Bekannte Solostücke sind Arien oder Duette in der Oper, Songs etc. im Musical und in der U-Musik, Solokonzerte (z. B. Violinkonzerte, Klavierkonzerte, Orgelkonzerte usw.)

Das Gegenteil von Solist ist Tuttist.

Eine Sonate (ital. sonata, suonata; von ital. suonare, lat. sonare „klingen“) ist ein meist mehrsätziges Instrumentalstück für eine solistische oder sehr kleine kammermusikalische Besetzung. Je nach Besetzung wird zwischen Solosonaten für ein einzelnes Instrument (z. B. Klavier oder ein Melodieinstrument), Duosonaten (meistens ein Melodieinstrument plus Klavier), und Triosonaten unterschieden. Formal ähnliche Werke für größere Instrumentalbesetzungen werden nicht als Sonaten, sondern als Quartette, Quintette usw. bezeichnet. Sonaten für Orchester heißen Sinfonien.

Geschichte
Sonata („Klingstück“) ist in den Anfängen der selbstständigen Instrumentalmusik gegen Ende des 16. Jahrhunderts eine allgemeine Bezeichnung für Instrumentalstücke ohne bestimmtes Formschema im Gegensatz zur Cantata („Singstück“). Sie wird zunächst von Giovanni Croce (1580) und Andrea Gabrieli, dessen mehrere „Sonate a 5 istromenti“ (1586) verschollen sind, verwendet. Von seinem Neffen Giovanni Gabrieli sind einige Sonaten erhalten (1597 und 1615). Diese ältesten Sonaten sind Stücke für mehrere Instrumente (Violinen, Violen, Zinken und Posaunen); ihr Schwerpunkt liegt in der Entfaltung harmonischer Fülle, dies bei Giovanni Gabrieli und von ihm beeinflussten Komponisten oft sogar im Zusammenwirken mehrerer Chöre, was nach der Wirkungsstätte der meisten für diesen Stil bedeutenden Komponisten als Venezianische Mehrchörigkeit bezeichnet wird. Ihre praktische Bestimmung ist oft die, einem kirchlichen Gesangswerk als Einleitung vorausgeschickt zu werden. Die Sonate tritt in der Folge (völlig gleichbedeutend mit der Sinfonia) als Einleitung einer Kantate auf.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts beginnt man, zwei Typen der Sonate zu unterscheiden. Alle fußen auf der Besetzung mit zwei Oberstimmen und einer Generalbass-Stimme.

Sébastien de Brossard (1655–1730) definierte in seinem Musiklexikon Dictionnaire de musique nachstehende Einteilung erstmals auch schriftlich:

Die Sonata da chiesa (Kirchensonate) bestand gewöhnlich aus einer langsamen Einleitung, einem lose fugierten Allegro, einem sanglichen langsamen Satz und einem lebhaften Finale in zweiteiliger Form.
Dieses Schema wird allerdings nicht in starrer Weise angewendet und etabliert sich erst in den Werken Händels und Bachs als Sonatenform schlechthin. In der italienischen Violinmusik findet sie sich bis ins 19. Jahrhundert hinein in der Musik Boccherinis.

Die Sonata da camera (Kammersonate) dagegen bestand weitgehend aus stilisierten Tanzsätzen. Zur Zeit Bachs und Händels hatte sich ihre Entwicklung von der Kirchensonate vollkommen abgekoppelt und Suite, Partita, Ordre oder (mit einem vorangestellten Präludium im französischen Stil) als Ouvertüre bezeichnet, siehe Suite.

Bach benutzt diese Bezeichnungen für die Sonatentypen nicht, aber sie lassen sich bei ihm in Stil und Form klar unterscheiden. In seinen sechs Sonaten für Violine solo sind die Nummern 1, 3 und 5 Kirchensonaten. Die Nummern 2, 4, 6 werden „Partita“ genannt, man kann sie jedoch als Kammersonaten betrachten.

Die Übertragung des Namens Sonate auf Klavierwerke ähnlicher Gestaltung geschieht erstmals durch den Komponisten Gian Pietro del Buono mit seinen 1645 erschienenen Sonaten. Bekannter sind die sogenannten „Biblischen Historien“ Johann Kuhnaus (Leipzig 1700). In der Klassik ändert sich die Sonate in Stil und Form, und vor allem die Polyphonie wird abgelöst. Vorbereitet durch Domenico Scarlatti entwickeln vor allem Carl Philipp Emanuel Bach und Joseph Haydn eine Sonatenform, in der der erste Satz oder Kopfsatz als Sonatensatzform geschrieben ist.

Die neue Form der Sonate wird durch Haydn, Mozart und Beethoven auf die Komposition für verschiedene Ensembles (Violine und Klavier, Klavier, Violine und Cello, Streichtrio, Streichquartett etc.) und für Orchester (Symphonie) übertragen, wobei die Bezeichnung Sonate trotz gleicher Form aber der Kammermusik vorbehalten bleibt.

Der Steg ist jener Teil eines Saiteninstruments, der die Energie der Schwingungen der gespannten Saiten auf den Korpus überträgt. Je nach Instrument gibt es verschiedene Bauformen und Bezeichnungsweisen. Der Steg begrenzt die frei schwingende Saitenlänge (Mensur) am einen, der Sattel am anderen Ende.

Bei Lauten und den meisten Gitarren (Ausnahmen sind z. B. Streichgitarre, Archtop-Gitarre und Resonatorgitarre) hat der Steg eine doppelte Funktion: er dient nicht nur als Mensurbegrenzer, sondern auch zur Befestigung der Saiten. Hier sind also Steg und Saitenhalter in einem Bauteil vereinigt. Vor allem bei E-Gitarren wird im deutschen Sprachraum für den Steg häufig die englische Bezeichnung Bridge verwendet oder dieses Wort eingedeutscht als Brücke.

Position
Der Steg befindet sich optimaler Weise am klangdefinierendsten Punkt auf dem klanggebenden Resonator; in der Regel wird hiermit die Decke bezeichnet. Je nach Position des Steges und Form und Architektur der Decke und des Klangkörpers entsteht ein anderer Klang. Er steht meist auf Holzkonstruktionen, wie beispielsweise dem Korpus der Gitarre, der Violine oder der Gambe. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten wie zum Beispiel beim Banjo: Dort steht er auf einem gespannten Fell, welches durch die Saitenschwingung ebenfalls zum Schwingen angeregt wird.

Die korrekte Position des Steges ist besonders wichtig für die Intonation eines Instrumentes, das mit Bünden versehen ist, siehe Oktavreinheit.

Streichinstrumente
Bei Streichinstrumenten wie beispielsweise der Violine wird der Steg, in der Regel gefertigt aus Ahornholz, auf die Decke gestellt und allein die Druckkräfte der Saiten halten ihn in Position. Er steht zwischen den F-Löchern fast direkt oberhalb des Stimmstocks und Bassbalkens.

Er überträgt auf Grund seiner Form nicht nur den Druck auf die Decke, den die Saiten durch Schwingen verursachen, sondern auch die Längen- und Lageveränderungen der Saiten. So stelle man sich eine Auslenkung innerhalb der Saitenebene vor: Durch die Auslenkung der Saite erhöht sich die Zugkraft und lässt den Steg etwas in Richtung Griffbrett kippen. Zusätzlich dazu verlagert sich mehr Kraft, entweder auf den Bass- oder den Diskantfuß des Steges, je nachdem wohin die Saite gerade ausgelenkt wird: Der Steg tänzelt von Fuß zu Fuß in der Frequenz der Saitengrundschwingung. Diese Einzelheiten bestimmen ebenfalls den ausgewogenen Klang der Violine.

Diese Form des Steges findet man bei Instrumenten der Violinen-Familie (Violine, Bratsche, Violoncello), der Gamben-Familie und dem Kontrabass. Bauartverwandte Stege sind zu finden bei der Crwth, dem Banjo oder der Mandoline.

Der Stimmsetzer ist ein Werkzeug für den Geigenbau.

Mit der spitzen Seite des Stimmsetzers wird der Stimmstock der Geige aufgespießt und in die Geige eingeführt. Die breite Seite des Stimmsetzers dient der genauen Platzierung der Stimme im Geigeninneren.

Der Stimmstock bei Streichinstrumenten (kurz auch Stimme genannt) ist ein zylinderförmiges Fichtenholzstück, das zwischen Decke und Boden geklemmt wird. Er steht unter der Diskantseite des Steges und überträgt hauptsächlich die Schwingungen von der Decke auf den Boden.

Bestimmte Bauteile bei anderen Saiteninstrumenten und beim Akkordeon werden ebenfalls als Stimmstock bezeichnet, sie unterscheiden sich jedoch in der Form und teilweise auch in der Funktion von den Stimmstöcken der Streichinstrumente.

Stimmstock bei Streichinstrumenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die „Seele“ des Instruments[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Französischen (zuweilen auch im Englischen) wird der Stimmstock als âme bezeichnet und im Italienischen als anima, was jeweils „Seele“ bedeutet. Der Stimmstock kann als „Seele des Instruments“ angesehen werden, da seine Platzierung den Klang wesentlich beeinflusst, insbesondere bei der Violine.


Funktionen
Dadurch, dass die Schwingungen mechanisch direkt und nicht passiv über die Zargen auf den Boden übertragen werden, trägt der Stimmstock einen wesentlichen Teil zur Lautstärke der Streichinstrumente bei.

Des Weiteren hat der Stimmstock noch statische Funktion, denn er überträgt einen Teil des Drucks, den der Steg auf die Decke ausübt, auf den Boden und verhindert somit eine Deformation oder Zerstörung der Decke.

Platzierung
Für die Erfüllung der oben erwähnten Eigenschaften (Erhöhung der Lautstärke und Stabilisierung der Decke) würde eine Platzierung direkt unter dem Diskantfuß des Stegs genügen, doch wird der Stimmstock immer versetzt eingeklemmt (siehe schematische Abbildung). Diese Versetzung hat zur Folge, dass die Schwingungen, die der Steg auf die Decke überträgt, nicht an dieser Stelle ihren größten Wert erreichen, sondern durch einen Effekt – ähnlich dem mechanischen Hebel im weitesten Sinne und relativ in Verbindung mit der Punktsymmetrie – über die Decke projiziert und gestreut werden. Der Punkt, an dem der Stimmstock das Schwingen quasi unterbindet, ist in diesem Fall mit dem Hypomochlion gleichzusetzen. Der Steg ist dabei die wirkende Kraft, während die Verbindungen von Decke und Zargen sowie die Festigkeit und die durch das Schwingen entstehende Spannung in der Decke die entgegenwirkenden Kräfte sind. Diese Schwingungsberge tragen zur Bildung von Interferenzen in den entstehenden Schallwellen bei, welche wichtig für den ausgeglichenen Klang des Instruments sind.

Durch eine korrekte Platzierung kann somit das Schwingen der Decke direkt beeinflusst werden, was auch noch nachträglich ausgeführt werden kann. Generell sollte es von einem Geigenbauer und im Beisein des Spielers geschehen, um das Instrument dem Spieler anzupassen.

Wird der Stimmstock falsch gesetzt, kann es zu einem Stimmriss führen, und das kann eine aufwendige Restauration zur Folge haben.

Antonio Giacomo Stradivari (auch latinisiert Antonius Stradivarius; * um 1644 oder, laut neueren Forschungen, 1648, der Geburtsort ist unbekannt; † 18. Dezember 1737 in Cremona) war ein italienischer Geigenbaumeister, der wie sein Kollege Guarneri del Gesù in Cremona ansässig war. Er wird von vielen als der beste Geigenbauer der Geschichte angesehen. Seine Geigen sind die wertvollsten Saiteninstrumente, die es derzeit auf dem Markt gibt, und werden teilweise für viele Millionen Euro gehandelt.

Leben und Werk
Antonio Stradivari wurde wahrscheinlich 1644 in Cremona in Italien geboren. Es ist nicht sicher, wann und wo er sein Handwerk gelernt hat, aber bereits seine frühesten Arbeiten zeigen sein großes Talent. Einige glauben, dass er Schüler von Nicola Amati war, dem Enkel des großen Geigenbauers Andrea Amati. Das wird mit dem Wortlaut des Etiketts der frühesten bekannten Stradivari begründet: „Hergestellt von Antonio Stradivari aus Cremona, Schüler von Nicolo Amati, 1666“.

Andere Theorien besagen, dass Stradivari möglicherweise, bevor er Geigenbauer wurde, den Beruf des Schreiners erlernt hat, was die exquisite Ausführung insbesondere seiner verzierten Instrumente erklären würde. Aufzeichnungen des Zensus belegen, dass er in der 'Casa nuziale' von 1667 bis 1680 lebte, einem Haus, das dem Holzschnitzer und Kunsttischler Francesco Pescaroli gehörte. Stradivari heiratete 1667 Signora Francesca Feraboschi und verbrachte die nächsten 13 Jahre in der 'Casa nuziale'. Im Laufe von acht Jahren bekamen der Geigenbauer und seine Frau sechs Kinder. 1680 kaufte er ein Haus an der Piazza San Domenico, also in der Nähe der Werkstätten von Amati und Ruggieri. Dort soll er nach der Überlieferung seine bekanntesten Geigen auf dem Dachboden hergestellt und mit Ton und Design experimentiert haben. Seine Arbeit wird üblicherweise in drei (bis vier) Perioden eingeteilt (nach Hill: Antonio Stradivari, his Life and Work): die erste, bis ca. 1680, wird als 'Amatise' bezeichnet, weil seine Instrumente sehr stark an diejenigen des Nicolo Amati angelehnt sind. In der zweiten Periode, bis ca. 1700, experimentiert er mit einem etwas längeren Modell, daher der Name 'long pattern'. Ab 1700 folgt dann seine sog. 'goldene Periode', gelegentlich bis 1720/1725 begrenzt, gefolgt von der Spätphase bis zu seinem Tod 1737. Dies sind jedoch nur grobe Einteilungen und nicht jedes Instrument aus einer bestimmten 'Periode' passt zu dieser Einteilung. Ein besonderes Exemplar aus der Übergangszeit von der 'Amatise'- zur 'long pattern'-Periode ist die „Hellier“-Violine aus dem Jahre 1679. Sie gehört zu den wenigen (insgesamt 10) verzierten Instrumenten und zu den – von den Dimensionen – größten Instrumenten, die Stradivari baute. In den 1680er Jahren löste sich Stradivari vom Vorbild N. Amati und suchte sein eigenes Modell (es wird auch spekuliert, dass er Instrumente aus Brescia von G. da Salo und Maggini kennengelernt habe und deren Ton nacheifere). Er verwendete zwar noch die Grundstruktur von Amati, baute aber auch Abwandlungen und experimentierte mit verschiedenen Stärken des Holzes und diversen Lacken. Die f-Löcher wurden länger und 'steiler' und er versah die Instrumente häufig mit einer kräftigeren (die Hills nennen sie 'männlicheren') Schnecke.

Seine beiden Söhne Francesco (1671–1743) und Omobono (1679–1742) traten um 1698 in das Familienunternehmen ein, vor 1725 lassen sich aber Spuren ihres Mitwirkens an den Instrumenten von Antonio nicht erkennen.

Während seiner Glanzzeit schuf er Geigen, deren Resonanzkörper auch heute noch unübertroffen sind. Die Ausführung war in einzigartigem tiefroten Lack, mit schwarzem Rand, breiten Rändern und breiten Ecken. Zu seinen berühmtesten Geigen, die er von 1700 bis 1725 geschaffen hat, gehören die „Lipinski“ von 1715 und die „Messias“ von 1716. Die „Messias“ hat er niemals verkauft oder verschenkt, und sie blieb sein Eigentum bis zu seinem Tod. Nach seinem 80. Lebensjahr scheinen seine Arbeiten etwas weniger makellos geworden zu sein als die der goldenen Jahre; allerdings übte er sein Handwerk bis zu seinem Tod 1737 aus und baute noch 1733 die „Khevenhüller“.

Die von der Nachwelt als seine besten beurteilten Instrumente baute er zwischen 1700 und 1725. An Instrumenten, die nach 1730 signiert sind, haben möglicherweise seine Söhne Omobono und Francesco mitgewirkt. Man schätzt, dass Stradivari etwa 1100 Violinen, Bratschen, Celli, einige Gitarren und eine Harfe gebaut hat. Von den Celli gibt es heute nur noch ca. 60 Stück, insgesamt sind schätzungsweise noch 650 Instrumente erhalten.

Antonio Stradivari starb am 18. Dezember 1737 in Cremona und wurde in der Basilica di San Domenico beerdigt. Als man die Kirche 1868 abbrach, wurde sein Grabstein auf die Piazza Roma verlegt.

Nachdem auch seine beiden geigenbauenden Söhne verstorben waren, übernahm Carlo Bergonzi seine Werkstatt. Ein Großteil seiner Stradivaris, Werkzeuge, Modelle und Arbeitsvorlagen hat sich bis heute erhalten und ist im Stradivari-Museum in Cremona zu besichtigen.

Die Streichinstrumente (ital.: archi) sind Saiteninstrumente, bei denen die Saiten mit einem Bogen, seltener mit einem Stab oder Rad, durch Darüberstreichen in Schwingungen versetzt werden. Das dabei entstehende Ruckgleiten verursacht den Stick-Slip-Effekt. Die Saitenschwingungen werden zur Tonerzeugung auf einen Resonanzkörper übertragen.

Musiker, die Streichinstrumente spielen, werden als Streicher bezeichnet. Bei der Aufzählung einer Orchesterbesetzung wird die Standardbesetzung von (meist mehrfach besetzten) 1. und 2. Violinen, Bratschen, Violoncelli und Kontrabässen in der Regel unter der Bezeichnung „Streicher“ zusammengefasst.

Streichen
Das Anstreichen der Saite gleicht prinzipiell dem Vorgang beim Anzupfen. Beim Streichen wird er aber durch den ständig vorbeigleitenden Bogen oder das Streichrad stetig wiederholt, wodurch ein andauernder Ton entsteht.

Beim Ruckgleiten, welches den Stick-Slip-Effekt verursacht, haftet („stick“) die Saite am rauen und klebrigen Streichbogen. Die Saite wird mit der Streichbewegung mitgezogen und dadurch gespannt. Sobald die zunehmende Spannung der Saite stärker ist als die Haftung, löst sie sich und schnellt zurück („slip“). Da die Saite aber nicht frei ausschwingen kann, sondern gebremst wird, baut sich der lokale Knick nicht einmalig ab, sondern wird ständig neu erzeugt, wodurch sich permanent neue Obertöne entwickeln. Dieser dem Geigenton überlagerte Klang wird teils als kratzend und spitz wahrgenommen. Die Saite selbst schwingt auch hier wieder im Wesentlichen mit ihrer Eigenfrequenz und hat im Vergleich zur Gitarre einen gleichförmig hohen Oberwellenanteil.

Um eine entsprechende Reibung zu erhalten, wird beim Streichbogen das besonders raue Pferdehaar verwendet und auf Streichbogen und Streichrad Kolophonium, ein klebriges Baumharzprodukt, aufgetragen.

Zupfen
Die Saite wird durch den Finger einmalig gespannt, wodurch sich ein Dreieck bildet. Sobald die Saite losgelassen wird und frei ausschwingen kann, breitet sich der Knick auf der gesamten Saite einmalig aus (Transiente) und verebbt rasch innerhalb von Sekundenbruchteilen. Die Saite selbst entspannt sich dabei und schwingt letztlich homogen nur noch mit ihrer durch die gegriffene Länge vorgegebenen Resonanzfrequenz. Der Gesamtton besteht damit aus dem Geigengrundton und einem ihm überlagerten hell klingenden Oberwellenanteil, der nicht in Korrelation zur Tonhöhe steht. Anders als beim Klavier oder der Gitarre ist der Grundton bei der Geige sehr gedämpft und schwingt rasch aus. Der gezupfte Ton ist damit vergleichsweise kurz.