Astloch

Ein Ast ist die krautige oder holzige Achse eines Seitensprosses der Pflanzen mit Kormus (veraltet: Kormophyten). Ein Ast kann der Achse des Grundtriebs (Stängel bzw. Stamm) oder wiederum anderen Ästen seitlich entspringen. Ein Zweig ist ein Ast samt Blättern. Umgangssprachlich wird der Begriff oft auf die holzigen Äste von Bäume reduziert. In der Holznutzung ist die Unterscheidung von Ast und Zweigwerk üblich – beziehungsweise nennt man den Zweig, wie auch die Spuren, die das Zweigwerk im Holz hinterlässt, Astholz oder „Ast“. Ast im Holz Bei dem Material Holz bezeichnet Ast als Wuchsmerkmal das Kernholz eines Astes, das bis ins Mark des Baumes führt, und daher in allen Zonen des aufgeschnitten Holzes verbleibt. Je nach Lage und Anordnung führen Äste meist zu einer Minderung der Holzqualität, da sie den Faserverlauf stören und so die physikalische Belastbarkeit des Holzes verringern. Astreinheit und Astigkeit Astreinheit ist im Allgemeinen ein Qualitätsmerkmal für Konstruktionsholz. Das entsprechende Holzstück ist frei (rein) von Ästen, insbesondere aber Astlöchern, und wird beispielsweise für Bauholz, Möbel, Türen oder Fenster verwendet. Holz mit vielen Ästen nennt man astig (bzw. ästig), das ist ein Holzfehler. Tischlerholz oder Furnier, besonders bei interessant gemaserten Holzsorten ohne Neigung zu Ausfallästen, bildet da aber eine Ausnahme: So ist zum Beispiel die Zirbelkiefer mit den typischen schwarzen Ästen, oder der Vogelaugenahorn ein gefragtes Holz. Um Astreinheit zu erreichen, werden die Bäume sehr eng gepflanzt (im Verband). Sie wachsen dann schnell in die Höhe (schießen auf) und bilden ein kurzes Zopfstück und kaum Äste am Mittelstamm. Solches Holz ist von höchster Qualität und wird als Schälholz zur Herstellung von Furnieren oder im Instrumentenbau eingesetzt. Bei besonders schönen geraden Nadelbäumen werden die unteren, meist dürren Äste entfernt. In dem Holz, das nach dieser sogenannten Wertästung am Stamm zuwächst, werden die Äststümpfe schnell und sauber überwallt und sind im Starkholz nicht an der Oberfläche. Laubbäume verlieren ihre Äste normalerweise von selbst, so dass dort normalerweise keine Wertästung stattfindet. Eine Ausnahme bildet hier die Eiche, deren Totäste viele Jahre am Baum bleiben, und die als Bauholz regional eine wichtige Rolle spielt. Um Löcher in einem Brett zu vermeiden, werden Durchfalläste in der Regel bei der Herstellung ausgebohrt und durch einen Astlochdübel ersetzt. Astrein wurde auch zu einem Wort der Jugendsprache mit positiver Konnotation.

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