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Münchner Merkur - September 2005

Münchner Merkur - September 2005


200 Millionen Menschen sehen Mittenwald

Russisches Fernsehteam und Bayerischer Rundfunk drehen im Geigenbauort

Mittenwald - Der Geigenbauort Mittenwald und besonders sein Museum sind inzwischen zu beliebten Drehorten für Fernsehteams geworden. Eine russische Produktionsfirma filmte einen 26-minütigen Beitrag über den Ort und seine Instrumente für das staatliche Fernsehen in Russland, im Baltikum und den GUS-Staaten. Über diese Sender werden über 200 Millionen Zuschauer erreicht. Aber auch die Medien in der bayerischen Hauptstadt sind aktiv: Derzeit ist das Bayerische Fernsehen bis Freitag mit Dreharbeiten im Geigenbaumuseum beschäftigt. Der Auftrag dafür ging vom Markt Mittenwald aus. Beteiligt ist die Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern. Der Bayerische Rundfunk stellt mit einem vierköpfigen Team einen 15-minütigen Filmbeitrag zusammen. Redakteur Niklaus Leuenberger: "Unser Konzept sieht einen virtuellen Rundgang durch alle Räume und ihre Themenabteilungen vor. Wir erläutern aber auch in weiteren Einspielungen alles rund um den Geigenbau."

Kameramann Herbert Ebner, Ton-und Bühnentechniker Frederik Stahmer sowie Hannes Bräutigam haben unter der Regie ihres Redakteurs vor zwei Wochen bereits Sequenzen in der Geigenbauschule und der Werkstatt von Rainer W. Leonhardt aufgenommen. "Für einen 15-minütigen Filmbeitrag brauchen wir fünf bis sechs Tage", erklärt Leuenberger die aufwendige Produktion. "Dazu kommen im Vorfeld wochenlange Recherchen." Das Drehbuch und der endgültige Sprechtext sehen eine inhaltliche Abstimmung aller Beteiligten vor. Der Geigenbaumeister und Vorsitzende des Museumsvereins sorgte dafür, dass Florian Sonnleitner aus München auf berühmten Matthias-Klotz-Geige von 1714 und der Sebastian-Klotz-Geige von 1754 für das Fernsehen spielen konnte. Der Konzertmeister des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks ist auch künstlerischer Leiter des Kammerorchesters Bach Collegium München sowie Primarius des Kammermusikensembles Concertino München und des Cuvilliés-Streichquartetts. Von den Filmbeiträgen werden zunächst 200 DVD erstellt und dem Museum zur freien Verfügung überlassen. Tourismus-Direktor Klaus Ronge: "Zwar muss sich der Markt in geringem Maße finanziell an diesem Projekt beteiligen, aber die europaweite Werbung wiegt diese Ausgaben voll auf." (Wolfgang Kunz)

(Münchner Merkur - September 2005)