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Musiksommer 2012 - Virtuose mit Leonhardt Cello

(Münchner Merkur 05.10.12)

Musiksommer 2012 - Virtuose mit Leonhardt Cello

Christian Brunner verzaubert bei Beethoven-Nacht mit einem Cello von Rainer W. Leonhardt. (Münchner Merkur 05.10.2012)

Ein Abend zum Träumen und Schwärmen

Beethoven-Nacht in der Krausevilla - Brunner und Bonamy im Gleichklang

Mittenwald - Für Ernst-Otto Holthaus steht fest: "Wir haben einen Großen großartigen Musiksommer 2012 hinter uns." Ihren hörenswerten Abschluss fand die Reihe in der Krausevilla. Jenem Gebäude, das der kunstsinnige Holthaus vor 27 Jahren mit viel Geld und Engagement vor dem Verfall gerettet hatte. Nun durfte der Vorsitzende des Isartaler Kulturkreises in seinem Schmuckstück am Burgberg "mit großer Freude die beiden wunderbaren Münchner Künstler" Christian Brunner (47) und Henri Bonamy (37) begrüßen. "Sie waren bereits auf der ganzen Welt unterwegs und sind Preisträger vieler Wettbewerbe", erzählte Holthaus den 60 Zuschauern. Augenzwinkernd fügte er hinzu: "Aber in Mittenwald haben sie bisher noch nie gespielt." Das änderte sich mit einem fast zwei Stunden langen Hörgenuss. Ludwig van Beethoven (1770 bis 1827) komponierte insgesamt 32 Sonaten, darunter fünf für Violoncello und Klavier, und genau diese fünf sehr unterschiedlichen Darbietungen, von dem Künstler-Duo brillant umgesetzt, fesselten die Zuschauer vom Anfang bis zum Ende. Erstaunlich, wie entspannt und scheinbar locker die beiden Top-Solisten die schwierigen Passagen meisterten - Christian Brunner am Violoncello und Henri Bonamy am Bösendorfer Flügel. Bereits beim Auftakt mit der Sonate g-Moll op. 5.2 konnten die Besucher nachvollziehen, was sie im Lauf des Abends noch erwarten sollte: Die beiden Musiker lebten schon beim ersten Satz mit dem sehr melodischen Adagio sostenuto ed espressivo und dem weit kräftigeren Allegro molto piu tosto presto jeden Ton nach und setzten auch die Klangfülle des sehr temperamentvollen Rondos /zweiter Satz) intensiv um. Diese dem preußischen König Friedrich Wilhelm II. gewidmete g-Moll-Sonate gehört übrigens zu den Frühwerken Beethovens, ebenso wie die folgenden Sonaten C-Dur op.102.1 - laut Brunner "ein sehr kantiges Stück" - und F-Dur op.5.1 .

Anschließend durfte sich das Publikum bei einem romantischen Spätwerk aus der Lebensmitte des Komponisten, der Sonate D-Dur op.102.2, nach anfänglich lauten Tönen auch einmal zurücklehnen und träumen. Danach setzten die Künstler mit viel Leidenschaft die Sonate A-Dur op.69 um und boten mit dem 1. Satz: Allegro ma non tanto, 2. Satz: Scherzo und 3. Satz: Adagio cantabile, Allegro vivace ein furioses Finale. (Hannelore Hässler)

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