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Geigenbau von A bis Z

Sorten Kamerun-Ebenholz (Diospyros crassiflora) kommt aus Afrika und ist die auf dem Weltmarkt verbreitetste Sorte Ebenholz, oft von tiefschwarzer Farbe, meist aber auch mit grauen Adern durchzogen. Nur ca. 10 % der Stämme weisen eine gleichmäßige Schwärze auf. Es zeigt eine ausgeprägte Offenporigkeit, die für diese Sorte charakteristisch ist und es zum weniger geschätzten Holz macht. Feinporige Sorten werden deutlich höher bewertet. Ceylon-Ebenholz (Diospyros ebenum) ist die beste, heute kaum noch verfügbare Qualität: sehr hart, gut polierbar, praktisch ohne wahrnehmbare Poren, gut bearbeitbar, witterungs- und termitenfest. Die Farbe dieser Art tendierte eher zu dunkelbraun. Das Ebenholz des Möbelbaus im 16.–19. Jahrhundert war von dieser Sorte. Madagaskar-Ebenholz (Diospyros perrieri) ist von eher dunkelbrauner Farbe, es ist sehr feinporig, witterungsfest, termitenfest und hat eine Dichte von ca. 1,0 kg/dm³. Makassar-Ebenholz (Diospyros celebica) (Indonesien) zählt zu den farbigen Ebenhölzern und ist im Splint gelblichweiß, im Kernholz schwarz mit sehr charakteristischen hellgelb bis braungestreiften längsverlaufender Maserung; es ist sehr dicht und farbbeständig. Seine Dichte beträgt 1,1 bis 1,3 kg/dm³. Im englischen Sprachraum wird es auch als Coromandelholz oder Marblewood bezeichnet. Mun-Ebenholz (Diospyros mun) kommt aus Laos und Vietnam und ist ähnlich wie Makassar-Ebenholz zweifarbig gestreift. Verwendung Kabinett aus Ebenholz mit farbigen Intarsien (18. Jhdt.) Man verwendet Ebenholz hauptsächlich für Intarsien und Furniere, sowie für Musikinstrumente (Holzblasinstrumente, Griffbretter, Tastaturen, Wirbel etc.) und bei Kunstdrechslerarbeiten. Im Historismus war es ein beliebtes Holz für Tür- und Fenstergriffe sowie Besteckgriffe. Verschnittreste werden zur Herstellung von Strick- und Häkelnadeln oder auch für die Griffe von Messern verwendet. Etymologie Während heute mit Ebenholz das schwarze Kernholz der in Indien und Sri Lanka beheimateten Baumgattung Diospyros bezeichnet wird, ist biblisch mit Hebr. הָבְנִים (håvnîm) ein vergleichbares Holz gemeint, das von Nubien aus exportiert wurde. Untersuchungen des dunklen Holzes, das man in ägyptischen Gräbern gefunden hat (ägyptisch hbny = Ebenholz; vgl. engl. ebony), konnten es als das Holz des afrikanischen Grenadills (Dalbergia melanoxylon) aus der Familie der Hülsenfrüchtler identifizieren. Diese Baumart wächst in den trockenen Gebieten am südlichen Rand der Sahara. Ebenholz wird im Alten Testament (Hes 27,15 EU) als tyrisches Handelsgut genannt, das aus der Hafenstadt Dedan (LXX liest Rhodos, so auch die Lutherübersetzung) im südlichen Arabien eingeführt wurde. Ebenholz in der Mythologie In Mythologie, Zauberei und Esoterik wird Ebenholz oft eine magische Wirkung zugeschrieben. So sollen Häuser mit ebenhölzernen Pfählen nicht von bösen Geistern betreten werden können, oder Waffen aus Ebenholz sollen Dämonen verwunden können. Auch Zauberstäbe werden oft aus Ebenholz hergestellt, ebenso sollten magische Gegenstände in Schatullen aus Ebenholz aufbewahrt werden, um ihre Kraft zu behalten. Die populärste Erwähnung von Ebenholz in der Sagen- und Märchenwelt ist sicherlich die Geschichte von Schneewittchen, deren Haar so schwarz wie Ebenholz war. Ebenholz auf der Roten Liste Die Schönheit des Holzes dieser Pflanze verhalf ihr zu einer weiten Bekanntheit und Beliebtheit. Doch die große Nachfrage nach diesem tropischen Holz führte dazu, dass die Art im Jahr 1994 in die Rote Liste gefährdeter Arten der IUCN aufgenommen wurde. Von 103 Diospyros-Arten sind die meisten als gefährdet, 14 als stark gefährdet und 15 als vom Aussterben bedroht eingestuft. Demgegenüber gelten nur 21 Arten als gering gefährdet und zwei als nicht gefährdet, nämlich Diospyros ekodul und die Dattelpflaume Diospyros lotus.

Elfenbein wird aus den Stoßzähnen des Elefanten gewonnen.
Im Geigenbau verwendete man es früher in erster Linie für Obersättel, zur Verzierung/Einlegearbeiten
oder auch Verzierungen an Wirbeln oder Saitenhalter.
Am Meisten jedoch wurde es ursprünglich im Bogenbau verwendet, inbesondere die Kopfplatte des Bogens war
meist aus Elfenbein, auch heute findet man diese noch oft bei alten Bögen.
Auf Grund des "Washingtoner Artenschutz-Gesetzes" (C.I.T.E.S.) darf Elfenbein heute weder im Geigenbau noch im Bogenbau
weiter verwendet werden.

Die Eschen (Fraxinus) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). In Europa sind drei Arten heimisch: die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), die Manna-Esche (Fraxinus ornus) und die Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia). Beschreibung Eschen-Arten sind meist laubabwerfende, selten immergrüne Bäume oder selten Sträucher. Die Winterknospen sind stumpf mit ein bis drei Paar gegenständigen Schuppen. Die meist gegenständig oder selten wirtelig angeordneten Laubblätter sind meist unpaarig gefiedert, selten auch einfach. Die Blattstiele sind oft an der Basis verdickt. Die end- oder achselständigen, ährigen Blütenstände enthalten viele Blüten. Hochblätter sind vorhanden oder fehlen. Die kleinen, vierzähligen Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtig. Die Arten sind einhäusig oder zweihäusig. Es sind vier verwachsene Kelchblätter vorhanden oder sie fehlen. Die Sektion Ornus besitzt meist vier (selten zwei oder sechs) Kronblätter, bei der Sektion Fraxinus fehlen sie. Die weißen bis gelblichen Kronblätter sind verwachsen. Es sind nur zwei Staubblätter vorhanden, sie sind mit der Basis der Kronblätter verwachsen. Die Staubfäden sind ebenso wie die Griffel kurz. Die Arten in der Sektion Fraxinus und Melioides sind einhäusig oder manchmal zweihäusig getrenntgeschlechtig. Die Blüten sind immer kronblattlos (apetal). Die Blüten sind oft eingeschlechtlich jedoch auch zwittrig. Die Arten der Sektion Fraxinus und Melioides sind windbestäubt. Sie bilden damit eine Ausnahme innerhalb der Familie Oleaceae. Anemophilie ist üblicherweise ein typisches Merkmal eingeschlechtiger Blüten (eine weitere Ausnahme mit windbestäubten, zwittrigen Blüten in Mitteleuropa bilden die Ulmen) Nutzung Die Eschen besitzen ein schweres, ringporiges Holz. Es zeichnet sich durch eine hohe Festigkeit und Elastizität aus. Der Witterung ausgesetzt besitzt es eine nur geringe Dauerhaftigkeit. Das Eschenholz wird massiv oder als Furnier im Innenausbau und zur Möbelherstellung verwendet. Spezialanwendungen sind Werkzeugstiele und Sportgeräte (Schlitten, Baseballschläger oder Snooker-Queues). Früher wurden aus Eschenholz auch Bögen, Teile für die Wagnerei und Maste, Bäume und Pinnen für den Bootsbau hergestellt. Esche wird auch als Klangholz im Musikinstrumentenbau, beispielsweise für Solidbody-Gitarren und Schlagzeugkessel verwendet. Bei einigen E-Gitarren und E-Bässen kommt das Holz der Schwarz-Esche (engl. Swamp ash) für den Korpus zur Anwendung. Mythologie Die Esche ist in der nordischen Mythologie der Weltenbaum Yggdrasil. In der griechischen Mythologie waren Eschen Feuerspender für die Menschen („Seither dachte er [Zeus] stets an den Trug und gab den Eschen nicht länger die Kraft unermüdlichen Feuers für sterbliche Menschen, die auf Erden wohnen.“ (Hesiod: Theogonie. S. 562–565)). Nachdem Prometheus die Menschen geschaffen hatte, nahm ihnen Zeus zur Strafe das Feuer. Prometheus holte es aber dennoch wieder, indem er es heimlich in einem hohlen Narthexrohr an der Sonne entzündete und so den Menschen das himmlische Feuer brachte. (Theogonie. S. 535 ff.) Die Burssöhne in der germanischen Mythologie schufen aus der Esche den Mann und aus der Ulme die Frau. Verbreitung Die Fraxinus-Arten kommen vorwiegend in den gemäßigten bis subtropischen Gebieten der Nordhalbkugel vor. Südlich reicht das Verbreitungsgebiet bis Südasien und Java, Nordafrika sowie Mexiko und Kuba. Verbreitungsschwerpunkte mit jeweils etwa 20 Arten sind Ostasien (China) und Nordamerika. Sektion Fraxinus: Unpaarig gefiederte Laubblätter der Schmalblättrigen Esche (Fraxinus angustifolia) Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Durch den Pilz Chalara fraxinea kommt es seit einigen Jahren besonders in Europa zu Schäden an Eschen, die als Eschentriebsterben bezeichnet werden. Die Erkrankung zählt zu den Tracheomykosen. Der Pilz wurde 2006 zuerst beschrieben und als Ursache des Eschentriebsterbens benannt. Über die Verbreitungsstrategie von Chalara fraxinea ist bisher nichts bekannt. Peter Thomas von der Universität Keele geht nach einer 2016 veröffentlichten Studie davon aus, dass das Zusammenwirken der Erkrankung des Eschentriebsterbens mit dem Asiatischen Eschenprachtkäfer, der bereits in Nordamerika große Schäden angerichtet hat und bereits in Schweden aufgetreten ist, zu einem fast vollkommenen Verschwinden der Eschen in Europa führen wird. Es konnten jedoch zumindest einige Eschenarten entdeckt werden, die eine natürliche Resistenz gegen das Eschentriebsterben aufweisen, so dass diese benutzt werden sollen, um eine spätere Wiederanpflanzung durchzuführen.