Lyra

Die Lyra (griechisch λύρα) ist ein antikes Saiteninstrument aus der Familie der Leiern (Jochlauten), das aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. stammt. Im Gegensatz zu der Kithara, mit der es verwandt und von der es mitunter schwer zu unterscheiden ist, weist es keinen Fuß auf.

Die Anzahl der Darmsaiten änderte sich mit der Zeit von zunächst 3-4 auf später 7 oder selten 8 Saiten. Sie sind in einer Ebene zwischen Korpus und oberer Querstange gespannt.

Es gab die Lyra in zwei verschiedenen Ausführungen:

Die Chelys (Schildkrötenleier) hatten einen Resonanzkörper in Form einer Schildkrötenschale und Arme in Form von Ziegenhörnern.
Die Barbitos hatte lange, oben aufeinander zustrebende Arme und wurde vor allem in Darstellungen aus der dionysischen Mythologie gespielt, z. B. von Satyrn.
Die Lyra galt im antiken Griechenland als Erfindung des Hermes, der sie seinem Götterbruder Apollon als Entschädigung für seinen Rinderdiebstahl übergab. Im Hellenismus war sie ein Symbol der Dichter und Denker, woraus sich später der Begriff Lyrik entwickelte.

In der zeitgenössischen griechischen und dalmatischen Volksmusik versteht man unter Lyra ein violinenähnliches Streichinstrument mit drei oder vier Saiten.

zurück