Steg

Der Steg ist jener Teil eines Saiteninstruments, der die Energie der Schwingungen der gespannten Saiten auf den Korpus überträgt. Je nach Instrument gibt es verschiedene Bauformen und Bezeichnungsweisen. Der Steg begrenzt die frei schwingende Saitenlänge (Mensur) am einen, der Sattel am anderen Ende.

Bei Lauten und den meisten Gitarren (Ausnahmen sind z. B. Streichgitarre, Archtop-Gitarre und Resonatorgitarre) hat der Steg eine doppelte Funktion: er dient nicht nur als Mensurbegrenzer, sondern auch zur Befestigung der Saiten. Hier sind also Steg und Saitenhalter in einem Bauteil vereinigt. Vor allem bei E-Gitarren wird im deutschen Sprachraum für den Steg häufig die englische Bezeichnung Bridge verwendet oder dieses Wort eingedeutscht als Brücke.

Position
Der Steg befindet sich optimaler Weise am klangdefinierendsten Punkt auf dem klanggebenden Resonator; in der Regel wird hiermit die Decke bezeichnet. Je nach Position des Steges und Form und Architektur der Decke und des Klangkörpers entsteht ein anderer Klang. Er steht meist auf Holzkonstruktionen, wie beispielsweise dem Korpus der Gitarre, der Violine oder der Gambe. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten wie zum Beispiel beim Banjo: Dort steht er auf einem gespannten Fell, welches durch die Saitenschwingung ebenfalls zum Schwingen angeregt wird.

Die korrekte Position des Steges ist besonders wichtig für die Intonation eines Instrumentes, das mit Bünden versehen ist, siehe Oktavreinheit.

Streichinstrumente
Bei Streichinstrumenten wie beispielsweise der Violine wird der Steg, in der Regel gefertigt aus Ahornholz, auf die Decke gestellt und allein die Druckkräfte der Saiten halten ihn in Position. Er steht zwischen den F-Löchern fast direkt oberhalb des Stimmstocks und Bassbalkens.

Er überträgt auf Grund seiner Form nicht nur den Druck auf die Decke, den die Saiten durch Schwingen verursachen, sondern auch die Längen- und Lageveränderungen der Saiten. So stelle man sich eine Auslenkung innerhalb der Saitenebene vor: Durch die Auslenkung der Saite erhöht sich die Zugkraft und lässt den Steg etwas in Richtung Griffbrett kippen. Zusätzlich dazu verlagert sich mehr Kraft, entweder auf den Bass- oder den Diskantfuß des Steges, je nachdem wohin die Saite gerade ausgelenkt wird: Der Steg tänzelt von Fuß zu Fuß in der Frequenz der Saitengrundschwingung. Diese Einzelheiten bestimmen ebenfalls den ausgewogenen Klang der Violine.

Diese Form des Steges findet man bei Instrumenten der Violinen-Familie (Violine, Bratsche, Violoncello), der Gamben-Familie und dem Kontrabass. Bauartverwandte Stege sind zu finden bei der Crwth, dem Banjo oder der Mandoline.

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